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Malewitsch

„Das schwarze Quadrat“ von Kasimir Malewitsch liegt beim Besuch des Museum Ludwig immer auf meinem Rundgang, ein ganz persönliches Muss. Es ist ein kleines Bild, 80 x 80 cm und zeigt ein schwarzes Quadrat auf weißem Grund, vier gleichlange Seiten mit vier 90° Winkeln, eine absolute Größe, dazu in Schwarz, was wieder etwas Absolutes darstellt: schwärzer als die Nacht, das ist das Ende des Sichtbaren, um das es hier geht. Ein kleines Bild mit einem gewaltigen Überbau, ein markanter Punkt in der Entwicklung nicht nur der Malerei des 20. Jahrhunderts.

Ist es ein Türöffner oder ist es eine Prophezeiung, eine Witterung für das Totale und Absolute, das zeitgleich in die intellektuellen Positionen des Jahrhunderts einziehen wird, oder dessen Propagierung?

Suspekt

Absolute Positionen sind mir suspekt, was zieht mich dann zu diesem Bild? Das ist ein Schmunzeln, denn beim genaueren Hinsehen führt das Bild ein Eigenleben und in die doppelte Absolutheit des Schwarzen und des Vierecks haben sich Risse eingeschlichen, Krakelees. Korallenartigen Sprünge wuchern in die reine Idee der Abstraktion und führen zurück ins Relative, in die Bezogenheit. Hier sollte ein Schlusspunkt aufgezeigt werden. Es gibt ihn nicht.

Abstraktion gibt es allein in unserem Denken, aber das bewegt sich im Reich des Relativen.

Die reine Idee, das Absolute auf das Reich des Tatsächlichen angewandt, zeigt Risse und stürzt ab in die Bezogenheit. Das ist eine Metamorphose und wirklich tricky: das Material bringt die Idee zu Fall. Da habe ich meinen Spaß.

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